Anders als normale Zahnheilkunde

Geben Sie Ihrem Kind einen gesunden Start

Kinderzahnheilkunde – was ist das?
Die Kinderzahnheilkunde gibt es schon seit ca. 150 Jahren, doch erst in den letzten Jahrzehnten konnte sich diese Spezialisierung auch bei uns in einem breiteren Umfeld etablieren. Damit wird endlich einem Bedarf Rechnung getragen, wie er sich im allgemeinmedizinischen Bereich schon längst eingestellt hat. Hier ist es für uns selbstverständlich, dass man mit seinem Kind zum Kinderarzt zu den Vorsorgeuntersuchungen und zur Behandlung geht. Gleiches gilt auch für die Zahnheilkunde. Das Kind ist kein kleiner Erwachsener.
Der auf die Kinderzahnheilkunde spezialisierte Zahnarzt ist natürlich auch vor allem ein „ganz normaler" Zahnarzt. Darüber hinaus hat er sich aber im Bereich der Kinderzahnheilkunde zusätzliche Kenntnisse und Fähigkeiten erworben. Zum einen handelt es sich um das spezielle Wissen um den Aufbau, das Wachstum und die Besonderheiten des kindlichen Gebisses, zum anderen aber auch um den speziellen Umgang mit Kindern in den verschiedenen Altersstufen.
In unserer Praxis haben wir uns auf die Bedürfnisse unserer kleinen Patienten eingestellt. Die Kinder haben bei uns ein eigenes Behandlungszimmer, das entsprechend kindgerecht eingerichtet ist und Kindern die Atmosphäre vermittelt, in der sie angstfrei und spielerisch die ersten Kontakte mit der Welt der Zahnheilkunde knüpfen.

Diagnose
Der erste Termin bietet Eltern und Kind die Möglichkeit, uns und die Praxis kennen zu lernen und Vertrauen aufzubauen. Spielerisch führen wir die Kinder an ihre Zähne heran. In der Regel wird bei diesem ersten Termin eine Diagnose durchgeführt und mit dem Kind und den Eltern die weitere Therapie bzw. Betreuung besprochen.
Mit dem Laser kontrollieren wir die Zähne auf vorhandene Karies, und mit der intraoralen Kamera verschaffen wir uns, Ihnen und Ihrem Kind einen Überblick über die Zahnsituation. Im Bedarfsfall erfolgt auch eine Röntgenaufnahme. Diese führen wir in der Regel aber nur bei Kindern durch, die schon im Schulkindalter sind. In unserer Praxis verwenden wir ausschließlich das strahlungsarme digitale Röntgen.

Prophylaxe
Die Prophylaxe auch im kinderzahnärztlichen Bereich ist uns ein besonderes Anliegen. Sie ist unser eigentliches Ziel. Denn wenn ihr Kind nur regelmäßig zu den Prophylaxeterminen zu uns kommt und ansonsten kein Handlungsbedarf besteht, ist das der Idealfall. Ziel der Prophylaxe ist, durch verschiedene Maßnahmen Zahnerkrankungen vorzubeugen. Unser Praxisbeitrag dazu im kinderzahnärztlichen Bereich ist:

  • die Zahnputzschule
  • die professionelle Zahnreinigung
  • die Fissurenversiegelung
  • die Ernährungsberatung sowie
  • die Fluoridierung

    Zahnputzschule
    Unter dem Stichwort Zahnputzschule vermitteln wir dem Kind spielerisch den Umgang mit seinen Zähnen und der Zahnpflege. Die Kinder entdecken bei uns oft das erste Mal bewusst die Welt der Zähne. Mit Färbetechniken zeigen wir noch nicht optimal gereinigte Stellen auf und schaffen ein Bewusstsein für die Notwendigkeit der Zahnpflege. Ferner vermitteln wir Eltern und Kind ergänzende Putztechniken z.B. mit Zahnseide.

    Professionelle Zahnreinigung für Kinder
    Die professionelle Zahnreinigung entfernt Zahnbeläge jeglicher Art. Die Zähne werden gereinigt und poliert. Das beugt Erkrankungen vor und schafft die Basis für das spätere Bewusstsein für das Thema Zahnpflege und Vorsorge.

    Ernährungsberatung
    In der Ernährungsberatung klären wir darüber auf, was für die Zähne gut und was schädlich ist. Wo verstecken sich Süßmittel und Zucker? Was schmeckt lecker und dennoch gut für die Zähne?

    Fissurenversiegelung
    Abschließend werden die Fissuren der Backenzähne versiegelt. Als Fissuren bezeichnet man die Grübchen auf den Oberflächen der Backenzähne. Wenn diese Fissuren so beschaffen sind, dass sich darin Speisereste ansammeln können, die wiederum Karies verursachende Bakterien beheimaten, dann empfehlen wir eine Versiegelung der Fissuren. Damit erreichen wir auf einfache Weise einen langen Kariesschutz für die Kauflächen der Backenzähne.

    Fluoridierung
    Fluoride helfen unserem Organismus, die Zähne widerstandsfähiger gegen Karies auslösende Faktoren zu machen. Fluorid härtet den Zahnschmelz und hilft bei der Mineralisierung der Zähne. Wir beraten zu diesem Thema und geben Ihnen unsere Empfehlung zur zusätzlichen Fluoridzufuhr.

Zahnversorgung
Wenn ein Zahn von Karies befallen ist, ist es notwendig, diesen Zahn zu versorgen. Dazu wird die Karies entfernt und anschließend eine Füllung eingebracht. Als Füllungsmaterial verwenden wir entweder Zement oder Kunststoff. Eine Kunststofffüllung ist dem Zement vorzuziehen, da sie glatt, besser haltbar und belastbarer ist. Allerdings werden die Kosten nur anteilmäßig von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Wir beraten Sie auch im Hinblick auf diese Entscheidung gerne.
Bei besonders großen Defekten kann es auch bei einem Milchzahn vorkommen, dass eine Füllung nicht mehr ausreichend ist und der Zahn mit einer Kinderkrone versorgt werden muss. Frühere Herangehensweisen, den Zahn zu entfernen und einfach auf die neuen Zähne zu warten, empfehlen wir nicht, da ein Milchzahn eine wichtige Kau- und Platzhalterfunktion einnimmt. In Ausnahmefällen ist auch bei Milchzähnen eine Wurzelbehandlung zur Erhaltung des Zahnes notwendig.

Betäubung und Narkose
Betäubung, Hypnose und Narkose helfen uns und Ihrem Kind dabei, notwendige Eingriffe so schmerzfrei wie möglich realisieren zu können. Begleitet wird dies durch eine altersgerechte Ansprache des Kindes, um erst gar keine Angst entstehen zu lassen. Je nach Alter und Strukturierung des Kindes sowie der Größe des Eingriffs entscheiden wir in Zusammenarbeit mit Ihnen als Eltern, welches die richtige Maßnahme ist.

    Örtliche Betäubung
    Um eine notwendige Betäubung an einem Zahn verabreichen zu können, wird von uns die Einstichstelle vorab mit einem Oberflächenanästhetikum auf einem Wattekügelchen betäubt. Damit verhindern wir, dass sich bei den Kindern eine Angst vor den Spritzen entwickelt.

    Hypnose
    Die Hypnose stellt eine Möglichkeit dar, Kinder in einen Trancezustand zu versetzen und damit die eigentliche Zahnbehandlung zur „Nebensache" zu machen. Erreicht wird dies durch spezielle, kindgerechte Hypnosetechniken.

    Lachgas
    Lachgas verwenden wir bei ängstlichen Kindern (allerdings erst ab ca. 4 Jahren). Der Vorteil des Lachgases ist u.a., dass sich nach Absetzen des Lachgases das Kind sofort wieder in seinem „Normalzustand" befindet.

    Sedierung
    Bei der Sedierung wird das Kind medikamentös beruhigt. Ebenso wie bei der Narkose findet auch hierzu ein Vorgespräch statt.

    Vollnarkose
    Vollnarkose wird von einem Narkosearzt (Anästhesisten) begleitet. Vor dem Einsatz der Narkose findet nicht nur mit uns, sondern auch mit dem Narkosearzt ein Vorgespräch statt. Dies dient zur Information über den Verlauf der Behandlung bzw. Narkose. Zudem wird dabei festgestellt, ob ihr Kind gesund und narkosefähig ist.

Die Zahnputzschule – Individualprophylaxe für unsere kleinen Patienten

Zähneputzen richtig erklären und dabei motivieren!

Als Praxis, die besonderen Wert auf die Vorsorge und Früherkennung legt, ist es uns besonders wichtig, schon unseren kleinen Patienten eine richtige und effektive Zahnputztechnik zu vermitteln. Sie setzt den Baustein für die Entwicklung einer optimalen Mundgesundheit und gesunder Zähne bis ins Erwachsenenalter. Die Individualprophylaxe für Kinder beginnt ab dem 6. Lebensjahr, kann bei Bedarf zwar auch früher durchgeführt werden, wird allerdings von der gesetzlichen Krankenversicherung erst ab dem 6. Lebensjahr erstattet. Vor dem 6. Lebensjahr sind halbjährliche Kontrolluntersuchungen ausreichend.
Wir möchten Sie an dieser Stelle über die in unserer Praxis durchgeführte „Zahnputzschule“ informieren, bei der wir auf kindgerechte Art, spielerisch und bildhaft Schritt für Schritt unsere Kleinen über die Ursachen von Karies und Erkrankungen der Zähne aufklären sowie an eine richtige Zahnpflege und zahngesunde Ernährung zur Vermeidung von „Löchern“ heranführen. Unterstützend und motivierend möchten wir auch den Eltern mit Tipps und Tricks rund ums Zähneputzen zur Seite stehen.
Um Angst entgegenzuwirken und eine Vertrauensbasis aufzubauen, werden die kleinen Patienten persönlich von unseren speziell ausgebildeten Prophylaxemitarbeiterinnen aus dem Wartezimmer abgeholt, um den Eintritt in die ungewohnte Umgebung „Behandlungszimmer“ zu erleichtern. Durch kindgerechte Kommunikation, aktives Einbinden des Kindes in den Behandlungsablauf und die Möglichkeit, selbst mitzubestimmen, beugen wir Ängsten und Beunruhigung vor.
Die Anwesenheit eines Elternteiles oder von Geschwistern ist erwünscht, damit zu Hause das Erlernte im Team, d.h. beim gemeinsamen Zähneputzen, umgesetzt werden kann. Gehen die Eltern mit gutem Beispiel voran, macht es den Kleinen einfach mehr Spaß. Auch wenn wir ab dem 6. Lebensjahr im Rahmen der Zahnputzschule unsere Kinder an ein selbstständiges Zähneputzen heranführen möchten, ist mindestens bis zum 10. Lebensjahr das Kontrollieren und Nachputzen durch die Eltern in den meisten Fällen erforderlich. Das Kind soll sich mit Hilfe der Eltern daran gewöhnen, regelmäßig mindestens zweimal täglich, morgens und abends, das Zähneputzen als festes Ritual in den Tagesablauf zu etablieren.
Um dies zu erleichtern, werden in einer 20- bis 30-minütigen Sitzung individuell auf das Alter, die manuellen Fähigkeiten und die Bedürfnisse des Kindes abgestimmte Maßnahmen durchgeführt, die sich wesentlich intensiver und nachhaltiger auswirken als solche im Rahmen einer Gruppenprophylaxe, die man aus der Schule oder dem Kindergarten kennt.

Der Ablauf der Individualprophylaxe wird nach Kassenrichtlinien wie folgt unterteilt:
Die IP 1, das Erheben des Mundhygienestatus, beinhaltet das Anfärben der Zähne, um Beläge und Plaque sichtbar zu machen und somit kariesgefährdete Bereiche zu erkennen und das Kind für schwer zu erreichende Zahnflächen zu sensibilisieren. Nach gemeinsamer Betrachtung werden Schwachpunkte der Mundhygiene mit Kind und Eltern besprochen.

Die IP 2 dient der Mundhygiene – und Gesundheitsaufklärung. Auf das Alter abgestimmte Putztechniken werden zunächst am Zahnmodell demonstriert und anschließend gemeinsam geübt, denn Kinder lernen am besten beim spielerischen Nachahmen. Thematisiert werden auch unterschiedliche Zahnpflegeprodukte, wie Zahnbürsten, Zahnpasten, Fluoridierung und die Anwendung von Zahnseide. Hilfreich ist es auch, die eigenen Putzutensilien mitzubringen und hinsichtlich Tauglichkeit und Abnutzung zu überprüfen. Zusätzlich wird eine zahngesundheitsorientierte Ernährung empfohlen und über richtiges Trinkverhalten aufgeklärt.

Die IP 4 ist die reine Fluoridierungsmaßnahme der Zähne mit einem Fluoridlack oder -gel zur Stärkung der Zahnsubstanz. Als zusätzliche Maßnahme gehören in unserer Praxis die Entfernung von Zahnstein und Politur aller Zähne. Diese Leistung ist nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkasse für die Individualprophylaxe vorgesehen, wird von uns aber dennoch als Service kostenlos durchgeführt. Bei besonders kariesgefährdeten Kindern und/oder Kindern mit nicht ausreichender Mundhygiene bieten wir nach 6 bis 8 Wochen wiederholt eine Kontrolle der Mundhygiene an.

Des Weiteren stellt die IP 5 – die Versiegelung kariesfreier Fissuren bleibender Backenzähne – einen wichtigen Bestandteil der Individualprophylaxe dar. Diese kariesvorbeugende Behandlung empfiehlt sich auch bei Milchbackenzähnen mit tiefen Fissuren, was jedoch unverständlicherweise leider nicht von der GKV getragen wird. Alle anderen aufgeführten Leistungen stehen jedem Kind zwischen dem 6. und 18. Lebensjahr halbjährlich zur Verfügung.

Möchten Sie ihr Kind auch schon früher, z.B. im Alter von 5 Jahren, an die Prophylaxe heranführen, sprechen Sie uns im Rahmen der Kontrolluntersuchungen bitte an. Auch weitere Leistungen wie antibakterielle Schutzlacke und Gele, aber auch Speicheltests zur Bestimmung der Pufferkapazität des Speichels und mikrobiologische Keimtestungen bei besonders kariesgefährdeten Kindern liegen in unserem Behandlungsspektrum und werden unter anderem im Rahmen einer Individualprophylaxe diskutiert und auf Wunsch durchgeführt.